Buchvorstellung mit DiskussionWie Hacker in Filmen dargestellt werden

Eine Buchvorstellung mit Diskussion widmet sich am Donnerstag in Berlin den Hacker-Klischees in Filmen und Fernsehserien und der fiktiven Abbildung von Hackertätigkeiten. Buchautor William Mahan spricht und diskutiert über die Wechselwirkungen zwischen filmischer und realer Welt, denn Hacken ist politisch.

Der obligatorische Hacker im Kapuzenpullover.

Wenn man zum ersten Mal einen Hacker in einem Film sieht, dann unterstreicht die dargestellte Person oft gängige Klischees: Er hat eine Art Computer-Besessenheit, steht oft im sozialen Abseits und ist irgendwie ein Kellerkind in zumeist schwarzer Kleidung, hat aber quasi-magische technische Fähigkeiten, mit denen er virtuos und schnell umgehen kann und dadurch dann doch soziale Kontakte knüpft. Aber werden Hacker in deutschen Filmen anders dargestellt als es in Hollywood üblich ist? Und wenn ja, was ist anders?

Über die Darstellung von Hackern speziell in deutschen Filmen und Fernsehformaten hat William Mahan das Buch „Hackers as Heroes in German Film and Television“ geschrieben. Der Professor für Germanistik an der Northern Arizona University kommt nach Berlin und stellt es am Donnerstag in einer Lesung mitsamt Hackerfilm-Ausschnitten und Diskussion vor.

Geschichten des Widerstands

Unterhaltsame bis absurde Filmszenen

Hacken ist oft Subversion und auch politisch, ebenso natürlich Filme. Rainer Rehak vom Weizenbaum-Institut als einer der Veranstalter weist darauf hin, dass die filmische Darstellung von Hackern und ihren Aktivitäten „immense Auswirkungen für den politischen Diskurs über IT-Sicherheit, Datenschutz und Digitalpolitik“ hätte. Denn auch Politiker und andere Personen, die an der politischen Willensbildung mitwirken, lernen über Darstellungen in Film und Fernsehen ihr Alltagswissen über die Netzwelt und über das Hacken im engeren Sinne. So halten sich Mythen über Hacker oder können auch gebrochen werden.

„Dabei ist es inhaltlich und auch ästhetisch spannend, was in Filmen gezeigt und was gerade weggelassen wird“, sagt Rehak. Besonders das deutsche Kino hätte „eine besondere Art, unkonventionelle IT-Fachleute nicht als mächtige Überwesen mit nahezu magischen Fähigkeiten“ darzustellen, sondern als komplexe, politisch geprägte Personen. Mahans Buch bietet dazu eine „brillante filmwissenschaftliche, politische und technische Analyse“.

In der Diskussion nach der Buchvorstellung werden Caspar Mierau und Constanze Kurz ihre Perspektiven einbringen. Und das Publikum ist natürlich eingeladen, über Hacker-Klischees anhand von unterhaltsamen bis absurden Filmszenen zu diskutieren.

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